Im Rahmen des LHW wird eine Büchertauschzentrale im Stiftungsgebäude betrieben. Bei Bedarf werden Bücher auch ins Ausland geschickt.
Ein Projekt der gemeinnützigen H. u. H. Kaschade Stiftung, Hansestadt Stendal
Weberstr. 19
1. Der Ausgangspunkt
1993 stellten Christian Kolb aus Walsrode und Prof. Hans- J. Kaschade damals Gründungsrektor der Hochschule Magdeburg nach einem Lehrauftrag den Christian Kolb in Gomel Weißrussland gehalten hatte fest, dass dort für den Germanistik- Bereich unbedingt Bücher in deutscher Sprache benötigt wurden. Daraus entstand das Literaturhilfswerk (LHW) erst mit Sitz in Walsrode und ab1997 mit Sitz in Stendal, als LHW des Fördervereins des Hochschulstandorts Stendal. Neben dem Förderverein waren die Hochschule Stendal, die Stadt Stendal und die H. u. H. Kaschade Stiftung bis zur Auflösung Dezember 2013 Träger des LHW. Im Laufe der 20 Jahre wurden über 200 000 Bücher in 30 Staaten dieser Welt geschickt. Die Organisation und Finanzierung hatte die Stiftung übernommen. Neben dem Bücherversand wurden im Namen des LHW Lehrkräfte ins Ausland vermittelt und in Stendal im Haus der Stiftung 2007 eine Büchertauschzentrale eingerichtet.
2. Der Neuanfang
Nach Schließung des LHW 2013 waren sich alle dort ehrenamtlich arbeitenden Personen einig, die Arbeit mit Büchern fortzusetzen. So wurde noch 2013 die Idee geboren ein Büchernetzwerk (BNW) in der Altmark aufzubauen.
Die Grundidee war, Menschen sollen an möglichst vielen Orten Büchern begegnen, als Alternative zum immer mehr genutzten I- Book oder Hörbuch.
Dafür sammeln wir die vielen Bücher, die ältere Menschen gelesen und aufgehoben und nicht gleich fortgeworfen haben. Wir führen die Bücher einer neuen Nutzung zu und das „Wie“ regelt das BNW und ihre Tauschzentrale.
3.Arbeit der Büchertauschzentrale
Die Büchertauschzentrale (BTZ) hat sich nachfolgende Aufgaben zum Ziel gesetzt:
– Sammeln von Büchern
Man kann Bücher abgeben. Bevorzugt wird Belle-
tristik angenommen, aber auch Sach- und Kinderbü-
cher aller Art kommen in Frage, ausgenommen sind
Technikbücher, deren Inhalt veraltet zu schnell.
– Ordnen von Büchern
Die Bücher werden in Regale einsortiert, nach Sach-
gebieten geordnet. So sind sie dann vom Besucher
der Büchertauschzentrale gut zu nutzen. Bücher die
absolut nicht gebraucht werden können, werden ord-
nungsgemäss dem Altpapier zugeführt. Das Geld
kommt voll der Arbeit mit den Büchern zu Gute.
– Tauschen
Wer Bücher nicht nur abgeben will, sondern auch
neue haben möchte, kann Buch gegen Buch
tauschen. Goethe gegen Daniella oder umgekehrt.
– Verschicken
Nach wie vor übernimmt die Tauschzentrale auch
das Verschicken von Büchern ins Ausland an Hoch-
schulen, Bibliotheken oder Gymnasien, wo deutsche
Bücher gefragt sind. Pro Sendung bis zu maximal
2000 Exemplare an einen Interessenten.
– Verkaufen
Da die Bücher von Menschen kommen, die Bücher
nicht wegwerfen können, besteht auch die Möglich-
keit in der BTZ Bücher gegen geringes Entgelt zu
erwerben. Auch dieses Geld wird ausschließlich für
die Arbeit mit den Büchern verwendet.
– Büchernetzwerk
Neben der BTZ sollen weitere Orte als Bücherstütz-
punkte geschaffen werden, damit Menschen Zugang
zu Büchern haben.
4. Büchernetzwerk
Das bedeutet, es muss neben den staatlichen Einrichtungen, wie den öffentlichen Bibliotheken und Bücherbussen auch noch Standorte geben, wo Menschen die Gelegenheit haben Bücher zu günstigen Konditionen zu erhalten. Da will das Büchernetzwerk (BNZ) unterstützend wirken.
a. Bücherregale in Unternehmen
Da kommen alle Arten von Geschäften in Frage, die Publikumsverkehr haben. Der Inhaber muss nur offen sein, kostenfrei eine kleine Fläche zur Verfügung zu stellen, wo ein Bücherregal aufgestellt werden kann.
Die Büchertauschzentrale bestückt die Regale und nimmt bei der Bücherauswahl auch Rücksicht auf das Interessensgebiet des Inhabers oder auf die Produkte, die dort gehandelt werden, z. B. im Kaffee u. a. Backbücher neben der Belletristik.
b. Spezielle Einrichtungen
Neben den Wirtschaftsbetrieben sind öffentliche Gebäude prädestiniert für die Aufstellung von Bücherregalen. Da verkehren alle Schichten und die Bandbreite der dort aufzustellenden Bücher ist entsprechend groß, z. B Zoo oder Museen.
c. der ländliche Raum
Durch den demographischen Wandel gibt es in Dörfern keine Bibliotheken mehr, da ersetzt das Bücherregal diesen Mangel, wenn die Gemeinde der Aufstellung zustimmt. Es geht um den Erhalt der Lesefreudigkeit unabhängig vom Geldbeutel. Da sind Gemeinde- oder Rathäuser gefragt.
Da später ähnliche Ideen auch von den Stendaler „Bücherfreu(n)den“ umgesetzt wurden, gemeinschaftlich mit der „Altmärkischen Bürgersstiftung, Hansestadt Stendal“, kam es zu dem informellen Zusammenschluss zum „Büchernetzwerk Offene Bücherschränke“
5. Der offene Bücherschrank
Der offene Bücherschrank ist in der Regel ein Regal, aber bundesweit spricht man von Schränken, so wird auch hier der Begriff genutzt.
Ab Juli 2014 arbeiten die Institutionen eng im Netz- werk zusammen, um die Idee der offenen Bücher-schränke gemeinsam in der Region zu verbreiten und praktisch an möglichst vielen Orten als Ergänzung zu den öffentlichen Bibliotheken zu wirken.
Generell werden die aufgestellten Bücherregale von der Tauschzentrale und den Bücherfreu(n)den bedient. Die H. u. H. Kaschade Stiftung übernimmt die Verantwortung, dass im Turnus von etwa 6 Monaten die Bücherregale kontrolliert und bei Bedarf die Bücher ausgetauscht werden. Die Bücherfreu(n)de leisten das gleiche.
Bei der Aufstellung der Regale helfen die H. u. H. Kaschade Stiftung und die Altmärkische Bürgerstiftung, wenn der Interessent sich nicht selber in der Lage sieht ein Regal zu finanzieren. In dem Fall übernimmt entweder die Kaschade Stiftung oder die Bürgerstiftung die Kosten für das Regal. An der Organisation sind dann alle drei Partner beteiligt.
2014 existierten folgende Standorte:
1. H. u. H. Kaschade Stiftung, Weberstr. 19,
Hansestadt Stendal
2. Blumenhaus Höft, Schadewachten, Hanse-
stadt Stendal
3. Kaffeekult, Am Markt 1, Hansestadt
Stendal
4. Winckelmannmuseum, Winckelmannstr.
36, Hansestadt Stendal
5. Tiergarten, Stadtsee, Hansestadt Stendal
6. Wandelhalle, Markt 14 Hansestadt Stendal
7. 39596 Goldbeck, An der Zuckerfabrik 1
8. 39596 Arneburg, Breite Straße 15
9. 39596 Hohenberg- Krusemark,Hauptstr. 46
10. 39615 Hansestadt Werben, Marktplatz 1
11. Hochschule, Osterburgerstr. 36 ,
Hansestadt Stendal
12. Volksbank, Birkenhagen, Hansestadt
Stendal
13. 39576 Nahrstedt, Mehrgenerationenhaus
6. Warum, Wann und Wie?
Warum nimmt man mit uns Kontakt auf?
Jeder kann sich mit uns in Verbindung setzen, der in irgend einer Form wie beschrieben Interesse an Büchern hat.
Wann erreicht man uns?
Die Büchertauschzentrale in der Hansestadt Stendal ist geöffnet:
– jeden Donnerstag, wenn es ein Werktag ist,
– von 14 bis 17 Uhr,
– Weberstraße 19, 39576 Hansestadt Stendal.
Wie erreichen sie uns außerhalb
des Donnerstages?
Per Post über die Büchertauschzentrale
der H. u. H. Kaschade Stiftung
39576 Stendal, Weberstraße 19,
Tel. : 0170863 5881 /Fax : 05849 556
Mail: hjkaschade@web.de
Förderung
der Lesekultur in dünn besiedelten Gebieten
in der Altmark von Sachsen Anhalt.